Soziodrama/ Psychodrama

Die Soziodrama-Akademie und das Psychodrama Institut Freiburg/Heidelberg wurden mit dem Ziel gegründet, die Methoden des Soziodramas und des Psychodramas weiter zu entwickeln und möglichst vielen Interessierten zugänglich zu machen.

Soziodrama – Was ist das?

Was ein Soziodrama ist, wie es funktioniert, was gespielt und wie es gespielt wird, definiert sich immer von seiner Aufgabe her und was ein Soziodramatiker daraus macht. Soziodrama ist daher jeweils eine Antwort auf eine gestellte Frage, eine Reaktion auf eine Situation, eine Möglichkeit etwas handelnd zu erzählen und zu verstehen.

Im Soziodrama werden immer soziale Situationen simuliert. Meist geht es dabei, um die „Erforschung“ möglicher (Re-)Aktionen sozialer Systeme.

Wenn die Spieler Rollen einnehmen (Kunde, Betriebsrat, Bürgermeister), dann spielen sie mögliche Optionen von Verhalten. In der Regel bleiben sie in einem Verhaltensspektrum im Rahmen von plausiblen Möglichkeiten und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Simulation eine mögliche Realität wiedergibt.

Soziodramatische Simulationen haben nicht zum Ziel – und hier unterscheiden sie sich von technischen – genaue Vorhersagen zu machen. Sie wollen vielmehr Aussagen über Richtungen versuchen, die Konstellationen einschlagen könnten.

Die handelnden Akteure kreieren durch spielerische Interaktionen soziale Kontexte und fiktive (Mini-)Gesellschaften, die eine von vielen denkbaren plausiblen Realitäten erzeugen. Gleichzeitig entwirft die Spieldynamik selbst Rollen und Interaktionen, die Ereignisse und Wendungen hervorbringen, die von den Spielern nicht intendiert waren.

Soziodramabasierte Simulationen produzieren Daten zu Verhalten, Denken und Fühlen, die sich meist erst in der Reflexion zu Gesamtbildern zusammenfügen.

Im Soziodrama erleben die Mitspieler, wie sich ein soziales System anfühlt. In seiner Buntheit, Komplexität, Unübersichtlichkeit, aber auch mit Überraschungen und Lösungskräften. Aus Zuschauern werden im Rollentausch die Spieler und Inszenierer.

Dynamische Repräsentation und Stegreif-Inszenierung

Das Soziodrama ist eine dynamische Repräsentation und Stegreif-Inszenierung eines Kontextes und dessen Protagonisten. Eine Geschichte, die während des handelnden Erzählens erfunden wird, manchmal meist auf mehreren Spielplätzen und Spielebenen gleichzeitig und auf einer großen Bühne. Mit spontanen Wendungen, plötzlichen Geistesblitzen und unvorhersagbaren Ausgängen. Ein Spiel, das sich selbst bewegt. Mit Emotionen und mentalen Modellen, die sich zeigen dürfen. Mit einer LeiterIn, die als Faktotum inszenieren hilft, methodisch interveniert, animiert, reduziert, anhält und reflektiert.

Wer ein Soziodrama mitgespielt hat, vergisst es nie mehr, es ist ein eindrückliches kreatives Spektakel, das meistens Spaß macht und bei guter Führung sogar Erkenntnisgewinne zeitigt.

Uwe Reineck, Matthias Bongartz und Christoph Buckel in der Zeitschrift „Changemanagement“ über „Durch Spielen das schwer Begreifbare besprechbar machen“

Und nochmal Uwe Reineck in der Zeitschrift „Organisationsentwicklung“ über Kritische Organisationsentwicklung, die Zukunft und das Soziodrama

Gibt es eine bessere Methode für unsere Zeit?

Das Institut bietet regelmäßig Ausbildungen, Workshops, Werkstätten und Erfahrungsgruppen rund um das Thema Soziodrama an.

Wollen Sie mehr erfahren? Hier geht es zur Seite der Soziodrama-Akademie

Die „Schwester“ der Akademie ist das Psychodrama-Institut. Ebenfalls Anbieter vielfältiger Programme mit Schwerpunkt auf der individuellen Persönlichkeit.

Wer psychodramatisch arbeitet, spürt wie ursprünglich die Methoden wirken. Dazu ist kein schauspielerisches Talent notwendig.

Erfahrungen und Ereignisse des eigenen Lebens werden verfügbar und gestaltbar gemacht, indem jeder einzelne diese auf der Bühne darstellt.

Dabei geht es nicht nur um das Erzählen der eigenen Geschichte im Spiel auf der Bühne, sondern auch um Veränderung.

Mehr dazu auf der Seite des Psychodrama-Institutes

Psychodrama-Institutes