MaiSalon gestartet | „Nachhaltigkeit? Klar geht das!“

Dialog als Zukunftsstrategie

Mit dem MaiSalon hat die Maiconsulting ein neues digitales Dialogformat ins Leben gerufen, das Menschen zusammenbringt, die Wandel gestalten wollen. Die Premiere am 1. April war mehr als nur ein gelungener Auftakt – sie war ein lebendiger Beweis dafür, wie wichtig Austausch, Reflexion und gemeinsames Lernen gerade jetzt sind.

Unser Antrieb war: Wir müssen über Nachhaltigkeit reden! Jetzt!

Sich gerade hauptberuflich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen, ist ein hartes Pflaster.

  • Die wirtschaftliche Lage führt zu Budgetkürzungen an allen Ecken und das trifft insbesondere Nachhaltigkeitsbemühungen.
  • Die europolitische Lage verschiebt, ändert, reduziert die Regulatorik und schafft dadurch Unsicherheit und Unplanbarkeit.
  • Die weltpolitische Lage möchte uns glauben lassen, es sei alles nicht so schlimm, nicht so wichtig oder gar unwahr.

Wir erleben immer mehr Menschen, die unglücklich sind, sich mit ihren Bemühungen im Kontext Nachhaltigkeit allein fühlen oder glauben, dass „das doch alles eh nichts mehr bringt“. Und hier kommen wir und behaupten: es gibt sie doch, die Lösungsräume! Natürlich können wir wirksam werden und dabei mental gesund bleiben. Davon sind wir überzeugt.

Deshalb diskutierten beim ersten MaiSalon Nachhaltigkeitsverantwortliche, Berater:innen und Interessierte in einer offenen, vertrauensvollen Atmosphäre über die Herausforderungen ihrer Arbeit – und darüber, wie wir in bewegten Zeiten den Mut nicht verlieren.

Impuls und Inspiration – Nachhaltigkeit als Praxis

Den inhaltlichen Einstieg bot der erfahrene Nachhaltigkeitsexperte Alexander Krämer, der den aktuellen Umbruch in der regulatorischen Landschaft – Stichwort Verschiebung der Berichtspflichten – nicht nur kritisch beleuchtete, sondern auch als Chance interpretierte: Weg von reiner Pflichterfüllung, hin zu echter Wirkung.

Change Agents, also Menschen, die Veränderung im Unternehmenskontext aktiv vorantreiben, rückten als Schlüsselakteure in den Mittelpunkt. Krämer präsentierte zentrale Erkenntnisse aus dem Sustainability People Report und stellte die Frage: Was brauchen diese Menschen wirklich, um nachhaltig wirken zu können?

Diskussion mit Tiefgang

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich: Nachhaltigkeit ist weit mehr als eine Frage der Strategie – sie ist eine Frage der Haltung. Es ging um Resilienz, intrinsische Motivation und das Ringen um Aufmerksamkeit und Ressourcen in Organisationen, in denen Nachhaltigkeit nicht mehr höchste Priorität hat. Besonders langjährige Nachhaltigkeitsverantwortliche stehen vor der Herausforderung, ihre eigene Motivation und Widerstandskraft zu erhalten. Das braucht neben der genannten Resilienz, Kommunikationsstärke und Gestaltungswillen.

Teilnehmer:innen berichteten offen von Frustration, Unsicherheit und Einsamkeit – aber auch von kreativen Lösungen, neuen Allianzen. Zunehmend wird auch beobachtet, dass Veränderungsimpulse nicht nur von oben, sondern aus den Teams selbst herauskommen. Dieser sogenannte „Employee Activism“ zeigt, dass Mitarbeitende sich aktiv für nachhaltige Praktiken einsetzen – auch ohne offizielle Funktion. Teams, in denen eine solche Dynamik entsteht, brauchen Raum zur Entfaltung und Rückhalt aus der Organisation. Die Bedeutung von psychologischer Sicherheit, Peer-Support und Vorbildern wurde betont und der Wunsch nach echter Unterstützung, sowohl strukturell als auch emotional.

Sprechen wir die Sprache der Zukunft?

Ein zentrales Anliegen des MaiSalons war die Frage, wie Nachhaltigkeitsthemen so kommuniziert werden können, dass sie in der Unternehmenswelt gehört werden. Es braucht Geschichten, die berühren – und Argumente, die überzeugen. Statt nur mit der ökologischen Seite zu agieren, sollten Kommunikationsansätze die ökonomische Seite betonen: Was haben wir davon? Nachhaltigkeit müsse in der Sprache der Entscheider:innen erzählt werden – etwa, indem deutlich wird, dass sie Zukunftssicherheit, Kosteneffizienz und Innovationskraft mit sich bringt.

Der Blick nach vorn wurde dabei unter den Teilnehmer:innen nie utopisch-naiv, sondern blieb geerdet und praxisnah.

Moderation mit Gespür und Kompetenz

Die Moderation lag in den Händen von unserer Kollegin Mirja Anderl, die mit feinem Gespür für Gruppendynamik und Zwischentöne durch den Abend führte. Unterstützt wurde sie von einer weiteren Kollegin, Tabea Leukhardt, deren fundierte Perspektiven den fachlichen Rahmen abrundeten. Gemeinsam gelang es den beiden, einen Raum zu schaffen, in dem sowohl kritische Fragen als auch persönliche Gedanken Platz fanden.

Fazit: Weitermachen – gemeinsam!

Der erste MaiSalon hat gezeigt: Gerade jetzt, wo Nachhaltigkeit politisch und wirtschaftlich unter Druck gerät, braucht es Formate wie dieses. Räume für Austausch, gegenseitige Ermutigung und gemeinsames Lernen. Denn Wandel beginnt bei den Menschen – mit Haltung, Wissen und dem Mut, immer wieder neue Wege zu suchen.

Transformation gelingt dort, wo Menschen mit Überzeugung handeln, gut vernetzt sind und von ihren Organisationen ernst genommen werden. Dabei kommt es auf eine kluge Verbindung von fachlicher Expertise, emotionaler Intelligenz und strategischer Kommunikation an.

Der MaiSalon am 1. April war der erste einer geplanten Reihe. Künftig wird die Maiconsulting das Format auch anderen Themen widmen: von neuen Formen der Zusammenarbeit über Leadership in der Transformation bis hin zu Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft. Was alle Ausgaben verbinden wird: der Wunsch, Räume für ehrlichen Austausch zu schaffen, Community aufzubauen und Lösungen gemeinsam zu entwickeln.

Wir laden herzlich dazu ein, Themenvorschläge einzubringen, sich aktiv zu beteiligen und mitzudenken. Der nächste Salon ist bereits in Planung – und wir freuen uns über alle, die sich angesprochen fühlen.

Denn eines wurde an diesem Abend deutlich: Reden hilft. Und Zuhören verändert.